Victorias Apartment

Ja ja schon gut. Es ist wirklich winzig aber es ist meins. Küche benutze ich eh nicht außer den Kühlschrank um mir ab und zu 0 Negativ aus der Flasche rein zu würgen (natürlich nur, wenns nicht anders geht und ich nicht dazu kam, zu jagen) Eigentlich befindet sich alles in einem einzigen Raum. Selbstverständlich nicht das Bad, wäre ja bescheuert, oder? Naja jedenfalls wohne ich jetzt hier. Allein. Weg von meinen Eltern (Yippieh!). Ich komme also grad von einer übelst langen Schicht in der Bar nach hause und mich quält der Hunger. Diese Nacht war es echt anstrengend gewesen und die Kerle aufdringlicher als je zuvor. Da scheint wohl was in der Luft zu liegen. Ich frage mich bloß was? Das heißt, auf zum Kühlschrank, Pulle Blut entkorken, in die Mikrowelle damit und runter damit. Mein Hunger war gestillt aber meine Füße taten schrecklich weh. Ja ich weiß. Selbst Schuld. Wer zieht schon Stilettos zur Arbeit an? Ich! Ich sagte ja schon, selbst Schuld. Aber schließlich will man ja gut aussehen, wer weiß, wer einem des nachts alles so begegnet. Vielleicht die Liebe seines endlosen Lebens? Ja, träum weiter! Was solls. Ich leg mich also auf meine mikrige Couch und zappe ein bisschen rum, als ich ein komisches Geräusch im Hausflur höre. (Vampire haben wirklich außerordentlich gute Ohren. Vergleichbar mit denen eines Hundes oder so) Ich spitze also meine Ohren und lausche angespannt. Nichts mehr. Mhh, war sicher nur ne Katze. Ich mein, ich bin ja froh, endlich von meinen nervenden Eltern weg zu sein, aber das lotter Leben fehlt mir trotzdem. Seufz! Die Glotze gibt wie immer nichts Gutes her also schalte ich das den Flimmerkasten aus und verschwinde eine Weile im Bad. Fertig für den Tag tapse ich zu meinem Bett, dass weiter hinten an der Wand, hinter dem Sofa steht.Ein herzhaftes Gähnen kann ich jetzt nicht mehr unterdrücken und so finde ich auch schnell in den Schlaf. Bis zur nächsten anstrengenden Schicht.

Mein Wecker klingelt früh am Abend. Die Sonne ist schon untergegangen und so wage ich einen Blick nach draußen auf die Straße, als ich mich aufrichte und mich strecke. Ich muss mir unbedingt richtige Rollos anschaffen. Die Vorhänge bieten nicht viel Schutz. Das merke ich an meinem geschwächten Körper, den die Sonnenstrahlen über Tag durch den Stoff gekitzelt hatten. Nicht gut. Jedenfalls für einen Vampir wie mich. Ich raffe mich auf und tapse auf direktem Weg ins Bad, um mich meiner Abendwäsche zu widmen. Geduscht und aufgestylt kommt ich zurück in mein kleines Zimmerchen und blicke auf die Uhr. Noch so viel Zeit, bis meine Schicht beginnt. Also werde ich jagen, um noch vor der Arbeit gefrühstückt zu haben.