Mein Imperium

Als er mich an den Tisch geführt hatte schob er mir den Stuhl zu Recht und ich setzte mich hin. Ich folgte ihm mit meinen Blick als er sich ebenfalls setzte und betrachtete das erste Mal seine Flügel. Sie waren wunderschön und bei genauerem hinsehen waren sie schwarz blau. Ich war noch nie einem Engel so nah gewesen. Der Engelsstaub von dem alle erzählten fiel mir bei ihm auch auf. An den Rändern und Spitzen seiner Federn schimmerte es silbern. Wie viele Menschen würden sich dafür verkaufen um was davon zu bekommen. Ich nahm das Brot was er mir hinhielt entgegen und legte mir eine Scheibe auf den Teller. Nachdem ich es mir geschmiert hatte und mir Kaffee ein geschüttet hatte, hielt ich diese Stille nicht mehr aus. „Also warum bin ich hier?“ fragte ich und legte den Kopf dabei schief.

Ich beobachtete sie, wie sie sich ihr Essen bereit machte und sich Kaffee einschenkte. Sie hatte ein wirklich ebenmäßiges Profil. Eine gerade Nase und eine hohe Stirn. Dann durchbrach sie die Stille und fragte mich warum sie hier ist. Ein leichtes Lächeln umspielte meine Lippen. "Wurden sie denn nicht unterrichtet?", stellte ich die Gegenfrage, wohl im Wissen, das ich nichts gesagt hatte. Doch wollte ich wissen, wie sie reagieren wird und wartete geduldig ab.

Er lächelte leicht als ich ihn fragte warum ich hier sei und stellte mir darauf eine Gegenfrage. "Nein von niemanden. Selbst die Gildenzentrale weiß von nichts." erwiderte ich leicht ungeduldig und trank einen Schluck von meinem Kaffee. "Also wären sie jetzt bitte so nett und erklären sie mir was ich tun soll. Weil man hat mich komplett frei stellen lassen. Und die bösen Buben da draußen werden nicht weniger!" sagte ich leicht ungeduldig. Ich biss in mein Brot und fing langsam an zu kauen dabei sah ich ihn an und wartete seine Antwort ab.

Ihre Ungeduld konnte ich beinahe riechen und es amüsierte mich. Doch ließ ich es mir nicht anmerken. Doch auf ihre weitere ungeduldige Aussage musste ich leise lachen. "Sie werden schon früh genug instruiert machen sie sich da mal keine Gedanken.", entgegnete ich ernst. "Die bösen Buben sind nichts im Vergleich dazu, was sie jagen dürfen.", gab ich nur den kleinen Tipp und goss mir ebenfalls etwas Kaffee ein.

Er lachte leise und erwiderte das ich noch früh genug informiert werden würde und sollte mir keine Gedanken machen. Dabei klag er ernst und ich seufzte genervt auf. Ich hasste so was den für Smalltalk war ich nicht hier. Ich aß mein Brot weiter während er fort fuhr doch es weckte mein Interesse und sah ihn direkt an und hörte kurz auf zu kauen bevor ich meinen Mund leerte. Doch fragte ich jetzt nicht weiter nach weil ich zu genervt war. So trank ich lieber noch mal von meinem Kaffee.

Nach meiner Erklärung wurde sie wieder still und widmete sich dem Essen. Auch ich trank meinen schwarzen Kaffee und beobachtete sie. Sie schien genervt zu sein, was ich nicht verstand. Schließlich durfte sie für einen mächtigen Erzengel arbeiten und sie wurde reich entlohnt. "Was passt ihnen nicht, Jägerin?", fragte ich, nachdem ich den Kaffee wieder abgesetzt hatte. Ich griff nach weiteren Trauben die ich mir nach einander in den Mund warf und kaute. "das sie für mich arbeiten müssen oder ist es ihnen nicht genug Geld, dass sie glauben, ihre kostbare Zeit zu verschwenden?", bohrte ich weiter nach, meine eiskalten Augen fest auf sie gerichtet.

Er unterbrach die Stille und was er sagte ließ mich ihn leicht entschuldigen ansehn. Sein Blick war eiskalt wobei sich meine Nackenhaare aufstellten. "Es hat nichts mit ihnen zu tun." erklärte ich ehrlich. "Und es ist auch nicht der finanzielle Teil. Es liegt eher an mir." sprach ich ruhig. "Ich bin von Natur aus sehr ungeduldig." erklärte ich kurz. Nur musste ich ihm ja nicht auf die Nase binden das ich mit der Art der Engel nicht klar kam. Ich war nicht einer seiner Marionetten und fühlte mich auch nicht besonders wohl!

Endlich kam mal wieder was von ihr als sie meinte das es nichts mit mir zu tun hätte, worauf ich sie skeptisch ansah. Es kam mir nämlich schon so vor, als hätte sie was gegen mich. Ihre Körperhaltung ihre Mimik, alles verriet sie. Ob ich in ihren Gedanken schnüffeln sollte? "An ihnen?", hob ich erstaunt die Brauen und beugte mich etwas über den Tisch. "Erzählen sie mehr. Sie sind doch sicher nicht nur ungeduldig. Und alles weist darauf hin das sie mich nicht ausstehen können.", sprach ich weiter und lehnte mich dabei wieder lässig zurück, gespannt auf ihre Antwort.

Sein Blick war skeptisch als ich ihm sagte das es nicht an ihm liegen würde und wiederholte meine Worte als Frage. Dabei hob er erstaunt eine Braue und beugte sich etwas über den Tisch. Er forderte mich auf mehr zu erzählen und stellte meine Aussage in Frage. Als er geendet hatte lehnte er sich wieder lässig zurück. "Da gibt es nichts zu erzählen" sagte ich knapp. "Und wenn es so wäre könnte es ihnen sowieso egal sein" zuckte ich lässig mit der Schulter und nahm mir zwei Trauben wobei ich mir eine davon in den Mund schob und sie im Mund zergehen ließ. Während ich ihm das sagte ließ ich ihn nicht aus den Augen.

Knapp antwortete sie das es nichts zu erzählen gäbe. Dann meinte sie, das wenn es so wäre, es mir doch egal sein könne. Ich lachte rau auf als sie so stur blieb und sich eine Traube in den Mund schob. "Hartnäckig und stur. Die Gilde hat nicht zu viel versprochen. Ich hoffe sie sind bei der Arbeit genauso.", erwiderte ich lässig und trank den Rest Kaffee aus. Mit meinen eisblauen Augen fixierte ich ihren Blick. "Ariel. Erzählen sie mir von sich. Ich bin neugierig und weiß gern über meine Leute Bescheid." Das war keine Bitte sondern ein Befehl.

Rau lachte er auf und erwiderte das ich hartnäckig und stur sei das mein Arbeitgeber nicht zu viel versprochen hatte. Das brachte mich leicht zum grinsen den ich trieb meinem Chef öfter mal in den Wahnsinn. Doch war unser Arbeitsklima angenehm und ich war nun mal die Beste. Lässig fügte er noch hinzu das er hoffte das ich bei der Arbeit genau so sei worauf ich bestätigend nickte und mir ein weiter Traube in den Mund schob. Als sich dann unsere Blicke trafen fixierte er mich mit seinem Blick und befahl mir über mich zu erzählen. Für einen Moment konnte ich nicht von seinen eisblauen Augenlassen und brauchte einen Moment bis ich mich wieder gefangen hatte. Mir entfuhr ein seufzten und ich sah ihn an. "Mhh" überlegte ich denn ich sprach nicht gerne über mich. "Das gibt es nicht interessantes zu erzählen. Ich weiß wie es ist wenn man früh auf eigenen Beinen stehn muss und erkannte früh meine Talente fürs Kampftraining. Nach der Ausbildung ließ ich mich dann ihr her versetzen." erklärte ich ihm. "Und mehr gibt da nicht." sagte ich ruhig doch innerlich wäre ich an liebsten aufgestanden und gegangen.

Endlich zeigte sie mal eine Gefühlsregung als sie grinste. Sie wirkte völlig Gefühlskalt und ich fragte mich, was ihr geschehen sein musste, dass sie so geworden war. Nach meinem Befehl, seufzte sie, ehe sie dann endlich anfing zu erzählen. Ich fixierte sie weiterhin mit meinem durchdringenden Blick und wünschte, ich könnte kurz einen Blick in ihre Seele werfen. Sie schien einen Moment zu brauchen, als ich sie so ansah und das gefiel mir. Ich machte sie nervös. Das war fürs erste Genugtuung genug für mich. Doch was sie dann erzählte, stellte mich ganz und gar nicht zufrieden. Ich hatte mehr erwartet. "Das kaufe ich ihnen nicht ab.", sagte ich ernst mit einem leichten Funkeln in den Augen. Ich ließ mich nicht gern für dumm verkaufen. "Aber ich kann warten.", sagte ich wieder etwas lockerer. "Wir werden noch viel Zeit miteinander verbringen. Und ich habe es nicht eilig.", meinte ich lässig. "Sind sie noch hungrig?", fragte ich dann mit einem charmanten Lächeln.

Während ich erzählte fixierte er mich weiter womit er mich ab und zu ein wenig aus dem Konzept brachte. Doch versuchte ich auch nicht so viel von mir Preis zu geben und erzählte einige Dinge um ihn nicht zu verärgern. Ernst und mit einem funkeln in den Augen meinte er, das er es mir nicht abkaufen würde doch fügte er hinzu das er warten könnte. Mit seiner weiteren Aussage brachte er mich leicht zum schmunzeln das er es nicht eilig hatte denn schließlich war er unsterblich. „Es gibt Dinge über die ich nicht sprechen will und trenne ich grundsätzlich Geschäftliches vom Privaten. Ich bitte sie das zu akzeptieren.“ Erwiderte ich höflich. „Nein danke ich möchte nichts mehr.“ Beantwortete ich seine Frage. „Um noch mal auf den Geschäftlichen Teil zurück zu kommen, wenn es nichts im Vergleich zu den Buben ist was ich jagen sollte, würde ich aber schon gerne wissen um was es sich handelt.“ Sprach ich das Thema von vorhin noch mal an.

Ich nickte auf ihre Aussagen und respektierte diese. Wie gesagt. Ich hatte Zeit. Sie schmunzelte auf meine Bemerkung denn schließlich wusste sie von der Unsterblichkeit der Engel. Sie war eine Jägerin und mit den mystischen Wesen der Welt durchaus vertraut. Hatte viele davon gejagt und teilweise zur Strecke gebracht. ich bewunderte ihren Mut und ihre Entschlossenheit so wie ihren Ehrgeiz. Bisher war ihr nur ein einziger Vampir durch die Lappen gegangen. Und dieser war wirklich raffiniert gewesen. Warum ich so viel wusste? Natürlich hole ich Auskünfte über meine Mitarbeiter ein, ehe ich sie für mich arbeiten lasse. Wieder nickte ich, als sie meinte das sie nichts mehr will und erhob mich langsam. "Also, dann werde ich ihnen mal ihre Gemächer zeigen. Sie werden doch hier residieren oder nicht?", beugte ich mich leicht zu ihr runter und legte ihr meine Hände auf die Schulter, die muskulös aber immer noch weiblich waren.

Auf meine Aussage nickte er worauf ich ihn dankbar anlächelte. Ich erwiderte dass ich nichts mehr essen wollte als er sich langsam erhob. Verwundert und überrascht sah ich ihn als er meinte dass er mir meine Gemächer zeigen würde und das ich hier residieren würde es aber als Frage stellte. Dabei beugte er sich zu mir runter und legte seine Hände auf meine Schulter. Wollte er mich testen? Oder war das sein ernst? Meine Wohnung war nicht weit weg. Mit dem Taxi ein viertel Stunde doch die Gastfreundlichkeit eines Engels sollte man nie ausschlagen. Ich wollte ihn nicht verärgern oder unhöflich rüber kommen deswegen nickte ich nur kurz und stand ebenfalls auf. „Ich würde nur später gern noch ein paar Dinge aus meiner Wohnung holen.“ Sagte ich mit ruhiger Stimme doch passte es mir überhaupt nicht hier zu bleiben.

Erst war sie wieder stumm als ich mich erhob und sie mehr oder weniger fragte, ob sie hier residiert. Doch dann nickte sie und meinte, dass sie noch ein paar Dinge aus ihrer Wohnung holen würde. "Wozu?", hob ich argwöhnisch eine Braue und sah auf sie herab. Meine Hände blieben auf ihren Schulter, denn schließlich hatte sie nichts dagegen gesagt. "Sie haben hier alles, was sie brauchen.", erklärte ich weiter und versuchte dabei freundlich zu bleiben.

Argwöhnisch hob er eine Braue und fragte mich wozu und das ich alles hier haben würde was ich brauchte. Dabei hatte er seine Hände immer noch auf meiner Schulter, doch drehte ich mich jetzt zu ihm um und sah ihn an. "Ich möchte meine Persönlichen Sachen schon gerne holen. Meine Ausrüstung habe ich auch noch dort." erklärte ich weiter.

Wieder nickte ich und Verständnis zeigte sich in meinem Gesicht. "Ich werde ihnen einen Wagen holen. Sie werden sich um nichts kümmern müssen. Ein Vampir wird ihnen zur Seite gestellt." Ein breites Grinsen trat auf mein Gesicht. "Aber bitte gehen sie pfleglich mit ihm um. Ich brauche sie noch.", scherzte ich leicht und löste meine Hände langsam von ihrer Schulter. Am liebsten hätte ich sie dort liegen gelassen und weiter ihre Wärme gefühlt.

Ich musste mich echt beherrschen nicht vor Wut über zu schäumen denn es ging mir gewaltig gegen Strich keine Informationen zu bekommen. Doch schmunzelte ich leicht als er scherzte. "Dann sollten sie lassen. Denn ich kann keine Garantie dafür geben." zwinkerte ich ihm scherzhaft zu. "Aber eigentlich brauchen sie sich nicht so viel mühe zu machen. Bin schon ein großes Mädchen." versuchte ich sein Angebot aus zu schlagen denn ich hatte kein gutes Gefühl dabei mit einem Vampyr an meiner Seite herum zu laufen. Ich traute keinem von ihnen.

Ich lachte erfreut amüsiert auf. "Schätzchen. Finger weg von meinen Vampiren.", ermahnte ich sie dann aber etwas ernster. "Sie leisten gute Dienste und sind unentbehrlich. Na gut, einige schon. Aber genug davon." Ihr Zwinkern fand ich erquickend und es gefiel mir gut, wenn sie etwas lockerer wurde. "Das bezweifle ich nicht. Ich heuere nur die Besten an. Und das sind sie.", sagte ich aufrichtig. Dann entwich mir ein leicht genervtes Seufzen. "Dann machen sie es eben allein.", grollte ich leise und sah über sie hinweg in den Horizont wo einige Engel ihre Flügel dazu gebrauchten, wozu sie da sind. "Wir sehen uns." Mit diesen Worten kehrte ich ihr den Rücken zu und sprang von der Brüstung.

Sein erfreutes amüsiertes lachen gefiel mir und er ermahnte mich sofort etwas ernste. Doch lächelte ich leicht während er erklärte. Seine aufrichtigen Worte gingen runter wie Öl und ich nickte ihm leicht dankend zu. Ihm entwich ein leicht genervtes seufzten als ich versuchte sein Angebot aus zu schlagen. Leise grollend meinte er das ich es eben dann alleine machen sollte und sah über mich hinweg. Kurz verabschiedete er sich noch und sprang dann von der Brüstung. Ich wollte gerade was erwidern und atmete dann doch erst mal tief durch bevor ich mich auf den Weg zurück machte den ich gekommen war. Ich wollte jetzt erst mal nur nach hause.

Als ich von der Brüstung sprang, breitete ich sofort meine Schwingen aus und wurde von dem Luftsog nach oben getrieben. Ich drehte mich in Richtung Wolkenkratzer und sah der Jägerin hinterher. Irgendwas hatte sie, was mich magisch anzog. Sie war tough und schlagfertig. Außerdem hatte sie Mut und war zudem schön. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen und erst als sie weg war, erhob ich mich höher in die Lüfte und flog davon.

Das Taxi hielt vor dem Gebäude und ich gab die Taxifahrer nachdem er die Koffer heraus geholt hatte sein Geld. Mit meinen Sachen betrat ich das Gebäude und ging auf den Empfang zu. Ich meldete mich bei der Dame unten an und rümpfte leicht die Nase. Ihr Duft der sie umgab war süßlich. Nach Vanille. Ihr Geruch war schon fast penetrant aber ich ließ mir aus Höflichkeit nichts anmerken. Obwohl es mir schwer viel einem Vampyr gegenüber Respekt zu zeigen. Sie begleitete mich zum Fahrstuhl verabschiedete sich aber gleich schon wieder von mir mit dem Worte das sie dem Erzengel Bescheid geben würde worauf ich nur nickte. Während der Fahrstuhl hoch fuhr biss ich mir immer wieder nervös auf der Unterlippe herum. Oben angekommen stieg ich ohne zu zögern aus.

Schnell war ich wieder auf meiner großen Terrasse angelangt und landete elegant auf dem Steinboden. Ich faltete meine Flügel zusammen und trat durch die große Glasschiebetür in mein Reich. Dort setzte ich mich auf mein Sofa und wartete auf ihre Rückkehr. Im Kopf ging ich alles durch, wie viel ich ihr schon von dem Auftrag verraten konnte. Da hörte ich den Fahrstuhl und mein Kopf drehte sich in die Richtung. "Sie sind schnell.", sagte ich etwas lauter mit tiefer Stimme.

Als die Tür aufging vernahm ich schon seine tiefe Stimme und betrat sein Wohnzimmer. Beeindruckt sah ich mich um und ging weiter hinein. " Na ja wenn ich meinen Job mache dann richtig." erwiderte ich ehrlich während ich mich weiter umsah. Mit der Hand fuhr ich über den wunderschönen weichen Stoff der Couch. Wow die musste echt ein vermögen gekostet haben. Vor dem Fenster blieb ich dann stehen. "Ich beneide sie um ihre Aussicht." stellte ich fest und drehte mich lächelnd zu ihm um.