Die Straßen von Durham

Als Illium mich eingehend musterte wand ich meinen Blick sofort von ihm ab doch schien es so als hätte er mein Geheimnis schon bemerkt. Tief und leise kam das Wort Vampyr über seine Lippen und ich schloss für einen kurzen Moment die Augen. Ich war aber zu sehr mit den Schmerzen beschäftigt, als das ich noch irgendwie reagieren konnte. Ich nickte knapp als er feststellte das das mein Geheimnis war als er noch einen Schritt auf mich zu trat. Mir entfuhr ein zischender Laut vor Schmerz als er meine Hand von der Stichwunde weg nahm um sie zu begutachten. Seine gebrummten Worte bekam ich nicht mehr wirklich mit denn ich fiel nach vorne und verlor mein Bewusstsein. Ich spürte nur noch seine starken Arme die mich umschlossen und einen Windzug der sich anfühlte als würde ich fliegen. Die Finsternis umgab mich völlig doch fühlte ich mich sicher.

In Durham angekommen wollte ich erst mal nichts anderes als einen starken Kaffee. Etwas schwierig in einem englischen Städtchen. Meine Wohnung hatte ich bereits bezogen und ich wartete nur noch auf ein paar meiner Sachen. Ich fand ein Café das tatsächlich auch etliche Kaffeesorten anbot und ging hinein.

Wie immer tief in meinen Organizer vertieft ging ich durch die Straßen und blickte mich um. Seele wo steckst du.., fragte ich mich, denn leider erfuhr ich nur Namen und Ort wo eine Person umkommen wird, aber nie Alter, Größe, Form der Nase... Genervt blieb ich stehen und seufzte. Hier irgendwo musste die Person doch sein. Da fiel mir ein Arbeiter auf der einen Strommast ungesichert hoch kletterte und ich blickte auf den Boden. "Nicht dein Ernst oder?!", fragte ich leise und leicht sarkastisch Richtung Hölle. Ich tauchte in die Schattenwelt ein und folgte dem Arbeiter. Wie kann man auch ungesichert hier hoch klettern wenn man nicht unsterblich ist? Wir sind hier in England, es regnet, es ist also nass und rutschig und da oben ist Starkstrom. Noch bevor der Mann etwas blödes tun konnte streifte ich sein Bein und sammelte so eine Seele schon mal ein damit sie keinen Schaden nahm. Immer noch in der Schattenwelt sprang ich an dem Mast runter und wartete auf das Unglück. Nur wenige Minuten später war der Mann Tod, die Seele im Jenseits und ich in der Wirklichkeit aufgetaucht hatte ich das Bedürfnis nach einem Kaffee. Also führte mich mein Weg in ein kleines Café. Schnaubend ließ ich mich in einen Sessel fallen und wartete auf die Bedienung.